Herbst - Von Einkehr und Umkehr
Das gleißende Licht des Sommers hat sich verwandelt in die Milde des Herbstes, die nun alles bedeckt und gut behütet, Land und Stadt, Himmel und Erde. Bin auch ich verwandelt? Ich kann auf den Sommer von hier aus blicken, auf all das wilde Sprießen und Treiben der Blüten, der Insekten, der Träume und Ideen. Ich kann sehen, was gewachsen ist, kann die Ernte bereiten. Die heißen Winde des August, die aus dem Tal herauf über die Hügel fächerten, haben sich gelegt und die stille Luft der Zwischenzeit malt seidenweiße Bilder von Tieren und Engeln in den lichtblauen Himmel.
Ich suche den Herbst. Ich suche die Einkehr, die eigentlich Umkehr bedeutet. Das Wachsen hat Früchte getragen und es ist die Zeit, dieses Wunder zu bestaunen. Die Tage des Umherstreifens enden, ich setze mich hin und warte bis die stille Luft sich wieder zu Herbststürmen erhebt und den Bäumen die letzten Blätter entreißt.
Ich suche das Sitzen im Licht dieses Herbstes, bevor der Winter von seinem Einzug kündet und ich das Liegen wieder lernen muss. (TFS)
(Musik: Paolo Fresu - No Potho Reposare)