Lichtungen - Mediationen III
Lichtungen
Lichtungen. lichte Räumen, frei geräumt von Bäumen, Sträuchern, Blickversperrern; freigeräumt von der Natur, von uns; frei vom Dickicht.
Beim Gang durch Welten, Unterwelten gesichtet, aufgeschichtet, neu belichtet –
mit dem Auge der fotografierenden, malenden, schreibenden, inneren Kamera, Ausschnitte gewählt, Perspektiven und improvisiert, hineingezoomt – und wieder hinaus;
wie weit will ich in dieses noch-so-Kleine schauen?
Es anzuschauen –
schrecke ich zurück?
Oder halte ich den Blick?
Details herausgegriffen, wie sachte Wellen sich sichelförmig zum Strand hinstrecken.
Wo waren die Wellen? Waren sie da?
Es ist nur dieser Moment.
Und der Beobachter.
„Schönheit ist Wahrheit. Wahr ist schön!“
(John Keats.)
Fetzen von Sprache drängten sich schon bald darauf durch Wasser, bahnten sich den Weg.
Der Blick wirft sein Licht auf einen Ausschnitt des Neu-Entdeckten, neue Perspektiven.
Und doch behält er stets das Ganze.
Und so auch die BilderTexte. Sie werfen einzelne Lichter auf die großen Schattenrahmen, die größeren Bezüge.
Wir können dieses Große nur erahnen.
Im Kleinen, denn das Kleine ist im Großen enthalten, und das Große im Kleinen.
Und diese Ein-sicht spendet Kraft. Es ist die Kraft, die den Objekten innewohnt.
Und der „disziplinierte Beobachter“ wird Teilhaber dieser Gesellschaft.
Das Beobachtete, das Gesehene, Geschehene geht dann Bindungen ein, beinahe willkürlich:
Ein Wollen also; ein Wille zu küren – auserkorene Bilder in BilderSprache . . .
LICHTUNGEN: Der dritte und letzte Band der Mediationen-Reihe; BildTexte aus der vergangenen Zeit, aus persönlichen Blickwinkeln auf innere und äußere Geschehen dieses so be-merkens-werten Jahres 2020 geschaut. Eine Sammlung von Gedichten, kurzen Essays, Fotografie und Malerei.