die aufregungsmaschine
Die Parole derzeit lautet: Das Drama muss am Laufen gehalten werden. Es soll also permanent etwas „in Aufregung“ gehalten werden – und das hat System. Die Kräfte, die diese „Aufregungsmaschine“ am Laufen halten, sind in uns selbst, aber sie werden, insbesondere derzeit, auf besondere Weise von außen befeuert: Von Machthabern, Usurpatoren, Politikern, Finanzmagnaten, den Medien etc. etc.
„Sie“ wollen es so. Sie wollen, dass wir uns aufregen und ängstigen, und wir tun es, weil wir es so gewohnt sind. Es ist eine alte Gewohnheit. Das Aufregungslevel soll möglichst nicht unter eine bestimmte Schwelle fallen, sondern es soll bestenfalls sogar die Schwelle kontinuierlich erhöht werden, damit wir nicht zur Besinnung kommen können; damit wir also im wahrsten Sinne des Wortes nicht zu uns kommen. Wir sollen „woanders sein“, und dafür sorgt die Aufregungsmaschine. Es ist eine gewollte Schwächung.
Um das Aufregungslevel oben zu halten, beziehungsweise graduell zu erhöhen, muss also die Kurve der Ereignisse und Aussagen, der Drohungen und „Verfehlungen“ permanent ansteigen, ansonsten gewöhnen wir uns zu schnell an den Status Quo – und eine Besinnung könnte doch einsetzen.
„Sie“ wollen also, dass wir uns aufregen, am Ball bleiben, wir werden auf Trab gehalten, weil es bestimmten Zielen am besten dient. Denn dann „haben“ sie uns; dann sind wir in den niedrigen Schwingungen, die uns geradezu aufgezwungen werden. Wir sollen mit ihnen beschäftigt sein.
So schlicht läuft das Spiel, und wir fallen immer wieder darauf herein. Wir werden bombardiert von schlechten Nachrichten, Bedrohungsszenarien, Ausgrenzungsfantasien, von einem permanenten „wir-oder-die“.
Der Ausweg? Klares Beobachten dessen, was geschieht und was berichtet wird, sowie der eigenen Reaktion darauf; das Schärfen des eigenen Blicks; wach sein; ein Bewusstsein für all das weiten.
Wir müssen aus der Aufregungsmaschine aussteigen, dann fällt sie, und mit ihr die alten Paradigmen, in sich zusammen. Es funktioniert nur auf dem alten Weg der Bewusstwerdung. So bekommen die Meditation, das In-sich-kehren, das „Untätig-Sein“, der Kontakt mit der Natur etwa in Form von Spaziergängen, der Blick hinauf zu den Sternen etc. ganz plötzlich die ur-politische Dimension, die sie in Wirklichkeit immer hatten – und die ihnen von denen abgesprochen wird, die die Aufregungsmaschine von jeher befeuern und in deren Interesse die Trennung von „Himmel“ und „Erde“ liegt.
Denn der „innere Rückzug“ war in Wahrheit niemals ein Rückzug in Passivität und Untätigkeit, sondern immer ein Rückzug zur eigentlichen Quelle des eigentlichen Handelns; des wahren, dem Gemeinwohl verpflichteten Handelns. Der Meditations-Raum, in dem wir sitzen oder der Wald, durch den wir spazieren, wird dann zum „politischen Handlungsraum“, denn die Trennung wirkt nicht mehr. Eine solche Spiritualität findet ihre Äußerung immer in der mitgefühl-vollen Handlung. (TFS)